Sicherheit E-Bike Akku: Können E-Bikes explodieren...

27. April 2022 | Fahrrad & E-Bike | 0 Kommentar/e
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Explodierende Akkus und Brände in Lauben und Häusern sind immer häufiger Thema in Nachrichten und Medien: von gefährlichen Dämpfen, Billiganbietern, der richtigen Nutzung und Sicherheitsmaßnahmen.

 

Brennende Lauben, ausgebrannte Garagen und sogar ganze Villen kann es treffen: Nachrichten über Unfälle und Feuer, die auf E-Bike Akkus zurückzuführen sind, häufen sich. Mit der wachsenden Anzahl der E-Bike-Piloten und Pilotinnen nehmen die Schlagzeilen zu.

Wenn der Akku plötzlich qualmt oder sich aufbläht, sollte man direkt die Feuerwehr rufen und den Akku wenn möglich vergraben - so raten manche Experten. Doch wann ist ein E-Bike wirklich eine Gefahr? Und welche Sicherheitsmaßnahmen machen Sinn? Lohnt sich eine E-Bike-Versicherung im Schadensfall?

Wir zeigen dir, wie die richtige Nutzung nicht nur die Sicherheit, sondern auch das Leben der E-Bike Akkus verlängern kann, welche Sicherheitsmaßnahmen vorsichtige E-Biker treffen und welche Gefahren auf dem Markt lauern.
 

E-Bike Akku: Wie sicher sind sie wirklich?


Mit der richtigen Nutzung und dem Vertrauen in E-Bikes bekannter Marken kann nur wenig falsch laufen, so versichern die großen Qualitätshersteller auf dem Markt - aktuelle Statistiken dazu, wie viele E-Bikes Feuer fangen oder explodieren, lassen sich zu diesem Zeitpunkt tatsächlich nicht finden. 

Und dennoch geht laut offiziellen Angaben - wie beispielsweise des Umweltbundesamtes - eine gewisse Gefahr von Lithium-Ionen-Akkus aus, wie sie bei E-Bikes verwendet werden. Doch Lithium-Akkus sind bei richtiger Verwendung sicher, wie das Bundesamt weiterhin versichert.
 

Kurzer Exkurs: Lithium-Ionen-Akku


Der Namensgeber Lithium spielt in den Akkumulatoren die ladende Rolle. Vereinfacht läuft der Vorgang der Entladung und Ladung so ab: Die Lithium-Ionen sind die Ladungsträger und bewegen sich in dem Akku oder einer Batterie durch eine Flüssigkeit (Elektrolyte).

Wenn du beim Fahren den Motor zuschaltest, schließt sich der Stromkreis und die Lithium-Ionen geben Elektronen an den Motor ab, der die elektrische Energie in mechanische Energie umwandelt.

Ist der Saft raus, lädst du den Akku wieder auf: Das Ladegerät speist Elektronen in den Akku ein, die Lithium-Ionen wandern durch den Akku und speichern die Ladung für den nächsten Einsatz.

Der Prozess lässt sich sehr oft wiederholen, ohne dass die Leistung abgeschwächt wird. Lithium-Ionen Akkus finden sich in E-Bikes, Smartphones, Elektroautos und vielen anderen Alltagsgegenständen.


Wann sind E-Bike Akkus ein Risiko? 5 Gefahren für den Akku


Bei Beschädigungen oder falscher Benutzung und Ladung geht von E-Bike Akkus tatsächlich eine Gefahr aus. Besondere Bedrohungen ergeben sich in fünf Szenarien, welche die Akkus beschädigen oder die Funktion stark verschlechtern.
 

1. Überladung und Tiefentladung


Unsachgemäße Ladung ist für Akkus brandgefährlich. Sowohl die absolute Entladung (Tiefentladung) als auch die Überladung beschädigen Akkus stark. Achte bei langer Nutzungspause darauf, dass sich der Akku nicht kritisch entlädt - Das Stichwort lautet Batteriemanagementsystem (BMS), dieses wird bald in einem weiteren Text beschrieben.

Vor Überladung schützt die automatische Abschaltung der Ladung bei Produkten der Qualitätshersteller: Ich lade mein Rad immer über Nacht, versicherte mir erst kürzlich die Mitarbeiterin eines E-Bike-Herstellers aus dem BikeHouse24 Sortiment. Wer es allerdings absolut sicher haben möchte, nutzt zusätzlich Zeitschaltuhren, die auf die empfohlene Ladezeit eingestellt werden.

Tipp: Es sollten nur originale und einwandfreie Ladegeräte des Herstellers verwendet werden. Wenn du mehrere E-Bikes besitzt, markierst du, welches Ladegerät zu welchem Bike gehört.
 

2. Hohe Temperaturen


Während die Funktion der Akkus bei Kälte etwas eingeschränkt wird, kann sich ein Lithium-Akku bei extremer Hitze entzünden. Achte auf die Temperaturangaben der Hersteller und im Alltag darauf, dass das E-Bike an einem heißen Sommertag nicht lange in der prallen Sonne steht, sondern im Schatten parkt oder nicht in eisiger Kälte einfriert.
 

3. Mechanische Schäden


Stürze und Schläge können Akkus von außen sichtbar - aber auch nicht direkt sichtbar beschädigen. Sollte sich der Akku verformen, aufblähen, auslaufen oder nach einer mechanischen Einwirkung nicht wie gewohnt funktionieren, muss umgehend der Fachhandel informiert und der Akku sicher gelagert werden. Wenn es qualmt, informierst du direkt die Feuerwehr.
 

4. Nässe


E-Bike Akkus sind gegen Spritzwasser von allen Seiten geschützt. Du kannst mit einem E-Bike bei Regen fahren, solange der Akku nur Spritzwasser und nicht einem Orkan ausgesetzt ist. Auch Spritzer einer Pfütze oder etwas Schlamm schaden nicht, so lange sie nur äußerlich einwirken.

Gefahr besteht durch Wasser, das mit Hochdruck auf das Rad gelenkt wird (Hochdruckreingier sind Tabu!) und auch bei Untertauchen von Akku oder E-Bike. Wird ein Akku oder ein E-Bike untergetaucht, nimmt der Akku Schaden und wird unbrauchbar.
 

5. Kurzschluss


Ein Kurzschluss entsteht, wenn die Kontakte des Akkus direkt verbunden werden. Durch den fehlenden Verbrauch und Widerstand kommt es zum Kurzschluss und zur Hitzeentwicklung, die den Akku beschädigt - es besteht Brandgefahr.
 

Wer billigt kauft, fackelt Laube ab


Die größte Gefahr, so Hersteller und zahlreiche Experten, gehe von Billiganbietern und Tuningversuchen aus. Also Hände weg von billigen Versandhäusern, die No-Name-Bikes oder Selbstbausätze für das Aufrüsten des Bikes auf E-Bike anbieten.

Viele dieser Akkus oder Geräte durchlaufen nicht die geltenden Sicherheitstests und folgen nicht den geltenden Sicherheitsbestimmungen. Neben Billig-Produkten in Schrottqualität geht eine Gefahr auch von Fälschungen aus: Wähle deinen E-Bike-Händler gut aus und kaufe auch Ersatzakkus oder Zusatzakkus nur dort, wo du von Fachleuten beraten wirst und das Angebot nachvollziehen kannst.

Von Tuningversuchen am E-Bike raten wir grundlegend ab. Selbstbausätze, “einfach mal basteln” und Fehler beim Umrüsten stellen ein Risiko dar. Reparaturen unbedingt den Profis überlassen!


Brandschutz und Tipps für Sicherheit mit Akku


Bestimmte Vorsichtsmaßnahmen können nicht schaden: So erhöhst du die Sicherheit deiner E-Bike Akkus und verhinderst im Ernstfall Schäden.
 

E-Bike Akkutasche


Akkutaschen für den E-Bike Akku eignet sich für den Transport oder den Ladevorgang - Achte auf die Angaben der Hersteller, welche Tasche du wann benutzt. Die Sicherheitstaschen für E-Bike Akkus werden aus sehr robustem Material gefertigt und verhindern ein Umgreifen von Flammen oder Schäden durch die Explosion. Auch bei leichten mechanischen Einwirkungen wird der Akku durch die Tasche geschützt.

Unser Tipp: Die Sicherheitstasche eignet sich sehr gut für den Transport und die Aufbewahrung. Ob du sie für den Ladevorgang verwenden kannst, entnimmst du den Artikelbeschreibungen.
 

E-Bike-Versicherungen bei Akkuschäden


Eine E-Bike-Versicherung schützt dich nicht nur im Extremfall: Auch wenn du mit dem E-Bike bei anderen Schäden verursachst, dein Rad oder Akku gestohlen werden: Die Versicherung lohnt sich und gibt dir zusätzliche Tipps für den sicheren Alltag mit dem E-Bike - prüfe dafür einfach, welche Schäden abgedeckt werden. 

Auf die Frage, wie häufig es vorkam, dass Versicherte E-Biker Schadensfälle durch brennende oder explodierende Akkus und E-Bikes meldeten, konnten Experten der Alteos E-Bike Versicherung Entwarnung geben:

"Tatsächlich ist es nie vorgekommen, dass uns ein Schaden gemeldet wurde, weil der Akku Feuer gefangen hat oder explodiert ist. Der Hauptgrund für Schäden ist: Akku-Diebstahl und das leider sehr oft."
 

Metallschrank oder Regal für Ladung


Lade dein Bike in einem sicheren Umfeld: Öl oder leicht entzündliche Stoffe sollten nicht in der näheren Umgebung der Ladestation oder des Aufbewahrungsortes gelagert werden.

Play it safe: In einem einfachen Metallregal oder einem geeigneten Metallschrank greifen Flammen im Ernstfall nicht so schnell um sich.
 

Rauchmelder


Sicherheit bieten auch Rauchmelder: Bevor es zu spät ist, schlägt der Rauchmelder Alarm und du kannst Hilfe rufen. Ein Rauchmelder über der Ladestation und in der Nähe deines indoor E-Bike-Parkplatzes alarmieren dich früh bei Rauchentwicklung.
 

Zeitschaltuhr fürs Laden


Neben der automatischen Unterbrechung des Ladevorgangs ist eine Steckdose mit Zeitschaltuhr die doppelte Versicherung: Nach der empfohlenen Ladezeit schaltet die Zeitschaltuhr ab und der Ladevorgang wird unterbrochen. 

Unser Tipp: Stoppe einfach die Zeit, in der dein Bike lädt, und stelle diese dann an der Zeitschaltuhr ein.


Was tun im Ernstfall?


Sobald dein Akku nicht mehr funktioniert wie vorher, kontaktierst du den E-Bike-Händler deines Vertrauens und bittest um Hilfe. Bei Rauchentwicklung oder starker Veränderung des Akkus kontaktierst du umgehend die Feuerwehr.

Vorsicht austretende Dämpfe: Dämpfe und Rauch sind eine extreme Gefahr für die Gesundheit. Akku Hersteller warnten uns, dass schon 2-3 Atemzüge Gesundheit und Leben bedrohen können.

Verstaue den Akku bei Auffälligkeiten in einer geeigneten Sicherheitstasche im Freien und entferne dich so schnell wie möglich, bevor du Hilfe holst. 

Wenn du es schaffst, vergrabe den Akku bei auftretenden Verformungen oder Rauchentwicklung etwa 50 cm tief im Sand oder versenke ihn in einem Eimer Wasser. Atme die Dämpfe auf keinen Fall ein und bedenke das Explosionsrisiko!
 

Richtiger Umgang erhöht Sicherheit


Wie gefährlich sind Akkus von E-Bikes wirklich? Während Hersteller von Qualitätsbikes auf die eigenen Produkte und Sicherheitsmaßnahmen vertrauen, geben Hinweise von Ämtern ein vorsichtigeres Bild.

Wenn du deinen Akku richtig nutzt, auflädst und vor Schäden bewahrst, dann geht im Prinzip von geprüften Markenakkus keine Gefahr aus. Billigangebote und Tuningversuche sind das größte Risiko.

Um einfache Sicherheitsvorgaben zu erfüllen, achtest du auf die Sicherheitshinweise für Lithium-Ionen-Akkus und darauf, dass Ladeort und Standort deines E-Bikes mit Rauchmeldern ausgestattet sind. 

Das BikeHouse24 empfiehlt dir zusätzlich die Verwendung von Sicherheitstaschen für E-Bike Akkus, den passenden Ladegeräten und regelmäßige Prüfung und Wartung deines E-Bikes nach Herstellervorgaben.

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Das sind wir!

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Wir sind das Bike House Plauen Blog Team und kommen aus dem Vogtland. Wir sind ein Team von Enthusiasten, die das Fahrrad leben. Wir sind auf dem Bike großgeworden, fahren und testen alle Bikes im perfekten Terrain vor unserer Haustür, überqueren Alpen, shredden im Bikepark und haben Europa auf dem Bike durchfahren.