Bikepacking - Freiheit auf 2 Rädern

21. Mai 2022 | Auf Tour | 0 Kommentar/e
Bikepacking - Gepäck am Gravel Bike.jpg

Bikepacking - Freiheit auf 2 Rädern


Beim Bikepacking reduzierst du dich auf die Freiheit der Trails und das Notwendigste. Neben einem Fahrrad und dem Willen, die Welt offroad neu zu entdecken, brauchst du dafür Gepäck, Equipment und Freude auf dem Rad.

Die Flucht vor der Zivilisation ist im Trend. Man zieht in die Dörfer, lebt dort in Tiny-Häusern oder baut Vans zum Camper um. Flexible Arbeit, der Urlaub oder ein Wochenende laden immer mehr Bikepacking Fans zur Auszeit ein. Der Wunsch nach Freiheit zeigt uns neue Ziele und kann süchtig machen.

Doch welches Bike eignet sich für Bikepacking? Welches Equipment ist ein Must-have? Wo findet man Anschluss an die Community und wie gelingt ein Overnighter auch in Deutschland? Tipps zu Bikepacking Grundlagen, Taschen, Equipment und Tourenplanung findest du in diesem Artikel.
 

Bikepacking Basics: Fahrrad, Taschen, gute Laune!


Wenn du auf dem Arbeitsweg deine Fahrradtasche an den Gepäckträger klemmst, hat das mit Bikepacking nichts zu tun. Beim Bikepacking absolvierst du mehrtägige Touren nur mit dem, was du am Fahrrad verstauen kannst.

Der Unterschied zwischen Bikepacking, Radwandern und Fahrradtouren liegt in der Tourengestaltung. Bikepacking bedeutet Offroad-Touren in der Natur. Radtouren oder  -wanderungen dagegen, dass befestigte Radwege gezielt geplant und Abstecher in unbefestigte Trails gemieden werden.

Wo für dich die Grenzen zwischen mehrtägiger Radtour und Bikepacking verschwimmen, ist reine Definitionsfrage. Mit modernen Rädern wie Gravelbikes oder gut abgestimmten Backpacking MTB sind Touren gut fahrbar. Erlaubt ist, was Spaß macht!
 

Welches Fahrrad fürs Bikepacking?


Im Prinzip kannst du fast jedes Rad für das Bikepacking umrüsten. Grenzen sind in der Physik, Belastbarkeit und Einsatzgebieten der Räder zu suchen.
 

Gravelbike Bikepacking


Gravelbikes sind die Bikepacking-Maschinen. Das Konzept ist exakt dafür geschaffen, um auf Gravel - oder eben Schotterwegen und Singletrails -  Wege zu finden und die Natur zu genießen.

Starre Rahmen und schmale, härtere Reifen bedeuten geringen Rollwiderstand und direkte Kraftübertragung.

An den Bikes mit klassischem Diamond-Frame finden Taschen und Halterungen vielseitig Platz.

Robustheit der Rahmen und Bauteile trotzen den Einflüssen von Gepäck und Belastungen auf langen Touren On- und Offroad.

Sportliche Physik mit Rennrad in der DNA - damit lassen dich effektiv Kilometer ins Land ziehen.
 

Gravel Bike oder E-Gravel Bike? Moderne E-Bikes übebrraschen immer wieder.
 

Bikepacking MTB und Fully


Mountainbikes mit starrem Rahmen oder schlanke Fully MTB mit wenig Federweg eignen sich fürs Bikepacking. Die modernen Touren-MTB und 29er sind durch ihr Rollverhalten gut geeignet. Manche Bikepacker schnüren satteln auch auf starre Fatbikes. Welche Modelle aus dem MTB-Segment sich für Bikepacking eignen, hängt von den Fahreigenschaften ab.

Von direkt bis smooth findest du bei MTB für Bikepacking viel Potenzial. Während ein Hardtail mit Federgabel-Lockout einen geringen Verlust bei der Kraftübertragung bedeutet, erlebst du bei zu weich eingestellten Fullys etwas größeren Verlust bei der Kraftübertragung.

Robuste Verarbeitung sind beim Cross Country oder All Mountain MTB für Offroad konzipiert. Auf der Suche nach dem passenden Bikepacking Rad stellst du dir die Frage, wie viel Suspension du benötigst - ein Enduro ist nicht für Bikepacking gebaut.

Platz im Rahmen Viele Cross Country-Fully oder All Mountain Fullys sind mit schlanken Lösungen wie Horst-Link bzw. Four Bar Suspension, Trek’s ABP System oder ähnlichen ausgestattet. Diese Lösungen bieten mehr Platz im Rahmendreieck. 
 

Bikepacking mit Rennrad


Rennräder sind weder für Singletrails noch für Offroad gebaut. Das Gravelbike ist die bessere Wahl. Du kannst etwas Gepäck am Rennrad verstauen, wählst allerdings wie bei Radwanderungen befestigte Strecken und meidest Singletrails.

Unser Tipp: Trekking-Bikes, Gravel Bikes und MTB sind besser als Packesel geeignet. Rennräder tragen meist nur Trinkflaschen.
 

E-Bike Bikepacking


Mit den Reichweiten und den Fahreigenschaften moderner E-Gravel Bikes oder E-MTB sind auch Bikepacking Ausflüge denkbar. Die Aufgabe der guten Tourenplanung mit Stopps zum Auftanken rückt mehr in den Mittelpunkt. 

Wenn du dich tagelang über Hunderte Kilometer durch den Busch schlagen willst, eignet sich das E-Bike weniger - Akku und Motor wären dann ab Tag zwei oder drei nur Zusatzgewicht. Denke an die E-Bike Reichweite!
 

Kein Bikepacking ohne Taschen


So manche Ultralight Bikepacking Enthusiasten versuchen, auf Taschen zu verzichten. Das geht, wenn Schlafsack, Hängematte oder Zelt direkt mit geeigneten Straps am Bike befestigt werden. Minimalistisch ist das, doch hat es im Vergleich zu den vielen praktischen Taschen einige Nachteile im Bezug auf die Ausnutzung von Stauraum am Bike.

Bikepacking mit Gepäckträger bietet z. B. Stauraum für wichtige Basisausrüstung. Gepäckstücke wie Biwak, Schlafsack, Zelt und ähnliche werden direkt auf den Gepäckträger oder an die Sattelstütze geschnürt. Satteltaschen können auf Trails Nachteile haben.

Beliebte Taschen beim Bikepacking sind:

  • Satteltasche
  • Lenkertasche
  • Rahmentasche
  • Oberrohrtasche
  • Gabeltasche

Wie du dein Equipment beim Bikepacking packst, ist Frage der individuellen Ausstattung. Wichtige Hilfe sind die folgenden Tipps für Gepäck am Gravel Bike:

  • Je näher sich der Schwerpunkt unten am Rad befindet, umso stabiler das Fahrverhalten. 
  • Packe Kleidung, Elektronik und empfindliche Ausrüstung wasserdicht.
  • Achte darauf, dass alles sicher und fest verpackt ist. Geringes Packmaß und niedriges Gewicht sind Trumpf.
  • Prüfe das zulässige Systemgewicht des Bikes.
     

Equipment fürs Bikepacking


Schlafen: Schlafsack, Matte und Biwak sind die sparsamste Ausrüstung. Eine Hängematte mit leichtem Tarp und Mückenschutz können bei gutem Packmaß gemütlicher sein. Leichte Zelte finden Platz und sind bei manchen Campern beliebter.

Unser Tipp: Langstreckenwanderer schlafen alle 2-3 Nächte in einem Hostel, um zu duschen, die Kleidung zu waschen und Akkus aufzuladen. Gönn deinem Rücken gelegentlich ein richtiges Bett - Schließe dein Rad über Nacht gut ab!

Kleidung und Hygiene: Trockene Wechselkleidung packst du wasserdicht. Sei auf die Witterung und das Klima vorbereitet. Schütze dich vor Insekten. Nutze umweltfreundliche Seife, um dich zu waschen und Hand-Desinfektionsmittel, um Erkrankungen zu verhindern. Must-have sind Wechselschuhe fürs Camp.

Essen und Trinken: Wasser in Trinkflaschen wird mit einem Süßwasserfilter für den Notfall ergänzt. Iss das, was du auch sonst essen würdest. Bei der Planung findest du sicher Möglichkeiten, deine Vorräte auf dem Weg aufzufüllen. Ein Gaskocher und kleiner Topf sind bei langen Touren durchs Nirgendwo mit von der Partie.

Elektronik: Smartphone, wasserdichte Karten, ein Kompass und elektronische Navigation sowie ein Satellitentelefon sollten auf anspruchsvollen Routen eingepackt und aktiv genutzt werden. Eine volle Powerbank darf nicht fehlen. Sensible Elektronik packst du wasserdicht.

Reparatur: Multifunktionstools, Flickzeug und eine Minipumpe gehören immer dazu. Auch eine gute Erste-Hilfe-Ausrüstung und Medikamente gegen Schmerzen, Durchfall und was du sonst benötigst, wird für die Dauer der Reise plus zwei bis drei Tage extra eingeplant.

Zubehör: LED Stirnlampen sind eine gute Ergänzung fürs Camp. Am Fahrrad nutzt du natürlich STVZO zugelassene Beleuchtung. Ein paar Feuerzeuge und ein kleines Multifunktionsmesser sind praktische Begleiter.

 

Stilecht durch das Jahr: auch ohne Gepäck eine Freude.


Packlisten fürs Bikepacking fallen mit etwas Erfahrung sehr individuell aus. Für etwas Inspiration kannst du dich bei erfahrenen Bikepacker*innen auf verschiedenen Seiten wie Bikekpackers.de zu Touren, Packlisten und Erfahrungen belesen.
 

Bikepacking Tourenplanung - die Community packt's


Die Natur in vollen Zügen erleben - das ist in Europa oft überhaupt nicht so einfach. Wie in Deutschland ist in vielen anderen Gebieten das sogenannte Wildcampen -also das Zelten oder Schlafen unter freiem Himmel verboten.

Viele empfohlene Touren sind darum so geplant, dass du auf Zeltplätzen übernachtest. Erlaubt ist das Zelten unter freiem Himmel nach Jedermannsrecht beispielsweise in Schweden, Finnland und Norwegen. Das Schalfen im Biwaksack ist in Deutschland aktuell eine Grauzone. Müll mitnehmen und die Natur achten und respektieren - das ist bei Outdoorsportlern und Naturliebhabern Ehrensache.

Hier findest du eine Liste mit Hinweisen zur Rechtslage Camping in Europa. Sichere dich dennoch ab, indem du die aktuellen Bestimmungen der Länder prüfst.
 

Die Community packt’s


Was wo geht und wie du Bikepacking auch in Deutschland genießen kannst, bei diesen Fragen hilft dir eine breite Community. Anschluss an erfahrene Bikepacker, Touren fürs Bikepacking und weitere Hinweise zum Naturschutz findest du beispielsweise beim Bikepacking Deutschland e. V. Über 60 verschiedene Touren empfiehlt zudem der ADFC - oft auf festen Radwegen.
 

Bikepacking mit Sicherheit


Es ist immer besser, nicht allein zu fahren: Ob im entfernten Ausland oder beim halsbrecherischen Trail in der Heimat: Wenn du niemanden hast, der mit dir fährt, informiere Familie und Freunde, wo du wann unterwegs bist und dass sie Hilfe rufen sollen, wenn du ab einer bestimmten Uhrzeit nicht zu erreichen bist.

Taste dich langsam an deine Abenteuer ran und sammle etwas Erfahrung mit Gewicht, Geschwindigkeit bei voller Packlast und was du dir zutrauen kannst. Ob du auf einem der Qualitätsradwege oder mitten im Wald aufgehoben bist, beim BikeHouse24 findest du Bikepacking Gravelbikes, MTB und das passende Zubehör.

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Das sind wir!

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Wir sind das Bike House Plauen Blog Team und kommen aus dem Vogtland. Wir sind ein Team von Enthusiasten, die das Fahrrad leben. Wir sind auf dem Bike großgeworden, fahren und testen alle Bikes im perfekten Terrain vor unserer Haustür, überqueren Alpen, shredden im Bikepark und haben Europa auf dem Bike durchfahren.