Nachhaltigkeit von E-Bikes

11. April 2024 | Fahrrad & E-Bike | 0 Kommentar/e
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Wie nachhaltig sind E-Bikes wirklich?

Der Umstieg vom Auto auf das E-Bike kann signifikant dazu beitragen, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und gleichzeitig die Geldbörse zu schonen.

Doch wie nachhaltig sind E-Bikes im Vergleich zu herkömmlichen Fahrrädern, Autos und öffentlichen Verkehrsmitteln?

Wir geben dir einen detaillierten Einblick in das Einsparpotenzial und die Umweltbelastung von E-Bikes.

  1. Ab wann lohnt sich das E-Bike?
  2. Emissionswerte: E-Bike, Auto & Fahrrad
  3. Nachhaltigkeit des E-Bikes erhöhen
  4. E-Bike & Akku richtig entsorgen
  5. Was bringt grüner Strom im E-Bike?
  6. Fazit: Nachhaltigkeit durch E-Bike im Aufwind

 


Ab wann lohnt sich das E-Bike?

Ein Blick auf Umweltbelastung und Kosten zeigt, dass sich die Anschaffung eines E-Bikes schnell amortisieren kann, sofern das Auto weniger genutzt wird.

 

E-Bike und Kosten

Mit einem E-Bike sparst du im Vergleich zum Auto enorm. Das Aufladen eines 500-Wh-Akkus kostet bei einem Stromtarif von 26 Cent pro kWh insgesamt nur 13 Cent pro Ladung.

Wenn du mit dieser Ladung bei mittleren Anforderungen etwa 40 Kilometer weit fährst, dann zahlst du mit dem E-Bike 0,3 cent pro Kilometer. Das entspricht 30 cent pro 100 Kilometer

Bei dem aktuellen Spritpreis von etwa 1,70 EUR pro Liter vom 08.04.2024 in Köln und einem Verbrauch von 7 Liter Diesel pro 100 Kilometer, zahlst du mit dem Auto 11,90 EUR pro 100 Kilometer.

Dazu kommt noch, dass du mit einem E-Bike bedeutend geringere Wartungskosten und andere laufende Kosten zahlen musst. Im direkten Vergleich der Neuanschaffung eines E-Bikes und der Neuanschaffung eines PKW gewinnt ein E-Bike für den Stadtverkehr klar. Mit E-Bike Leasing kannst du am meisten sparen.

Um den Faden nicht zu verlieren, wollen wir zumindest in diesem Beitrag nicht zu tief in Faktoren der Neuanschaffung von Akkus, Bremsbeläge und Co. eintauchen.

 

E-Bike und Umwelt

Es gibt verschiedene Daten zur Herstellung und Nutzung von Autos im Vergleich zu E-Bikes. Basierend auf Daten des Herstellers Trek berichtet das Chip Magazin auf EFahrer.com, dass die Lebensdauer eines Elektrorads etwa 174 kg CO2 verursacht, während ein Auto im Vergleich dazu rund 4 Tonnen CO2 produziert.1

Laut Bosch hat sich die CO2-Last der Herstellung des Akkus nach etwa 450 Kilometer mit dem E-Bike amortisiert.2

Offiziell geht man in Deutschland von 150 bis 300 Kilometern aus, nach denen der Ausgleich geschaffen ist.3

Das Umweltbundesamt beziffert die Umweltbelastung für die Anschaffung der Fahrzeuge:

  • für E-Bikes mit 10,62 g CO2 pro Personenkilometer und 
  • für den Pkw mit 36,54 g CO2 pro Personenkilometer.

Eine Schwachstelle bei der Lebensdauer E-Bikes ist, dass Hersteller noch nicht dazu verpflichtet sind, über einen festen Zeitraum von z. B. 10 Jahren Ersatzteile anzubieten, wie es bei Autoherstellern der Fall ist.

 


Emissionswerte: E-Bike, Auto & Fahrrad

In dieser Analyse vergleichen wir die Auswirkungen von Fahrrädern, Pedelecs (E-Bikes) und Personenkraftwagen (PKWs) auf unsere Umwelt. Es wird deutlich, dass die Wahl unseres Fortbewegungsmittels erhebliche Auswirkungen auf unsere persönliche CO2-Bilanz und die damit einhergehenden Kosten für die Umwelt hat.

 

CO2-Fußabdruck im Vergleich

Der CO2-Fußabdruck umfasst Kohlendioxidemissionen, die sowohl direkt durch Verbrauch fossiler Brennstoffe, Strom als auch indirekt durch die Produktion von Transportmitteln entstehen. 

Er wird verwendet, um die Auswirkungen auf den Klimawandel zu quantifizieren und Strategien zur Reduktion dieser Emissionen zu entwickeln, mit dem Ziel, die globale Erwärmung zu verlangsamen.

Studien englischer Forscher zeigen, dass die Nutzung eines E-Bikes den CO2 Fußabdruck einer Person um 272 kg bis 464 kg pro Jahr reduzieren kann.4

 

Emissionen in Gramm CO2 je Personenkilometer

Emission von Nutzung Energiebereitstellung Fahrzeug Infrastruktur Gesamt
Fahrrad 0,00 0,00 8,68 0,48 9,16
Pedelec 0,00 3,90 10,62 0,65 15,17
Pkw 130,69 22,17 36,54 5,01 194,4
Straßen-/Stadt-/U-Bahn 0,00 59,30 4,81 13,98 78,09

Umweltfreundlich mobil! Umweltbundesamt, März 2021, http://www.umweltbundesamt.de/publikationen

 

Umweltkosten

Umweltkosten erfassen die finanziellen Aufwendungen, die aus der Schädigung unseres natürlichen Lebensraums resultieren. Dazu zählen Ausgaben für den Schutz der Umwelt als auch Folgekosten für die Allgemeinheit, die durch die Ausbeutung und Verschmutzung der Natur entstehen. Diese beinhalten sowohl unmittelbare Schäden wie die Verunreinigung von Luft und Wasser als auch mittelbare, weitreichende Auswirkungen wie den Klimawandel und den Verlust von Artenvielfalt.

 

Umweltkosten im Personenverkehr in €-ct pro Personenkilometer

Emission aus: Nutzung Energiebereitstellung

Fahrzeug

Infrastruktur Fläche Gesamt
Fahrrad 0,00 0,00 0,29 0,01 0,06 0,36
Pedelec 0,00 0,09 0,44 0,01 0,04 0,58
Pkw 3,16 0,65 1,23 0,22 0,39 5,66
Straßen-/Stadt-/U-Bahn 0,00 1,31 0,15 0,40 0,17 2,03

Umweltfreundlich mobil! Umweltbundesamt, März 2021, http://www.umweltbundesamt.de/publikationen

 


Nachhaltigkeit des E-Bikes erhöhen

Der Akku ist die größte Quelle für Umweltbelastungen bei E-Bikes, vor allem wegen der Nutzung seltener Rohstoffe in Lithium-Ionen-Akkus.

Darum ist es wichtig, die Lebensdauer des Akkus zu verbessern. Schon durch einfache Maßnahmen während der Nutzungsphase kann die Lebensdauer eines Akkus bedeutend verlängert werden. Zum Beispiel:

  • Temperatur: Vermeide das Abstellen oder das Lagern des E-Bikes bei extremen Temperaturen von weniger als - 10 °C oder mehr als 50 °C. Temperaturen in diesen Bereichen können die Akkukapazität verringern. So sollten E-Räder beispielsweise besser in schattigen Bereichen als in der prallen Sonne geparkt und im Winter bei Raumtemperatur aufbewahrt werden.

  • Ladeverhalten: Vollständige Aufladungen und Tiefentladungen sind mit Blick auf eine lange Lebensdauer möglichst zu vermeiden.

  • Lagerungsbedingungen: Während einer "Überwinterung" des Akkus sollte dieser bei Zimmertemperatur gelagert und spätestens nach sechs Monaten wieder geladen werden. Optimal ist ein Ladezustand von 40 bis 50 % während der Lagerung.

 

E-Bike & Akku richtig entsorgen

Elektroräder werden grundsätzlich als Elektrogeräte eingeordnet und dürfen deshalb am Ende ihrer Lebensdauer – genau wie die eingebauten Akkus – nicht im Hausabfall, als Sperrmüll oder als Metallschrott entsorgt werden. Um Umweltschäden zu vermeiden und Ressourcen zu schonen, ist die fachgerechte Entsorgung von E-Rädern und deren Akkus essentiell.

Akku richtig entsorgen: Der Akku deines Elektrorads sollte vor der Entsorgung herausgenommen und an den Rücknahmestellen für Altbatterien abgegeben werden. Denn vor allem Lithium-Akkus, die noch im oder am Elektrorad sind oder beispielsweise falsch im Restmüll, Sperrmüll oder auf dem Schrottplatz entsorgt werden, sind ein Risiko. Von ihnen geht eine Brandgefahr und das Risiko der Schadstofffreisetzungen aus.

Ausgediente Akkus aus E-Rädern zählen als Industriebatterien und werden kostenfrei von den Vertreibern (Händlern), die Industriebatterien in ihrem Sortiment führen, zurückgenommen. Hierzu sind die Vertreiber gesetzlich verpflichtet.

Zum Beispiel können Antriebsakkus aus E-Rädern bei den Händlern für Elektroräder kostenfrei zurückgegeben werden, insofern diese Ersatz-Antriebsakkus im Sortiment führen. Auch ausgewählte kommunale Sammelstellen (Wertstoffhöfe) nehmen Batterien und Akkus kostenfrei entgegen.

 

Was bringt grüner Strom im E-Bike?

Wenn du zum Aufladen des E-Bikes grünen Strom verwendest, gilt der Verbrauch laut vieler Quellen als umweltfreundlich. Sinnvoll ist es allerdings, das Angebot genau zu prüfen.

Entscheide dich für Anbieter, welche einen möglichst hohen Anteil des Verbraucherpreises für Renaturierungsprojekte verwenden, also Wälder aufforsten, Flussstrecken wiederherstellen oder andere Projekte fördern.

 


Fazit: Nachhaltigkeit durch E-Bike im Aufwind

Besonders auf Strecken bis etwa 20 Kilometer Entfernung greift man in Städten immer häufiger auf E-Bikes zurück. Durch die Vereinfachung der Pendelwege ergibt sich eine neue Erreichbarkeit für Personen, denen dieser Weg mit dem Fahrrad zu anstrengend ist.

Ein E-Bike spart immer dann Emission, wenn ein Auto ersetzt wird und ein Fahrrad spart Emission, wenn ein E-Bike oder ein Auto ersetzt wird. Auch der öffentliche Personennahverkehr kann nicht mit den Zweirädern mithalten.

In Zukunft wird auch die Nutzung von geteilten Mikromobilitätsdiensten an Bedeutung gewinnen und wird schon heute als eine der nachhaltigsten Beförderungsarten bewertet. Dass für viele der Wunsch nach einem eigenen E-Bike besteht, ist allerdings aufgrund der Verfügbarkeit und Anpassung an die persönlichen Bedürfnisse nachvollziehbar.

 

Textnachweise

https://efahrer.chip.de/e-bikes/co2-ausstoss-bei-e-bike-produktion-sind-pedelecs-wirklich-so-umweltfreundlich_107888

https://pedelec-elektro-fahrrad.de/news/bosch-ebike-systems-nachhaltigkeit-durch-transparenz-remanufacturing-und-recycling/612119/

https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/mobilitaet-reisen/e-bike-pedelec#hintergrund

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0967070X21003401

Quellen:

https://www.umweltbundesamt.de/themen/verkehr/nachhaltige-mobilitaet/e-bikes-eine-umweltfreundliche-alternative-pkw##akkus

https://www.isi.fraunhofer.de/de/presse/2022/presseinfo-24-shared-micromobility-geteilte-e-scooter-bikes-emissionen-verkehr-staedte.html

https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/umweltfreundlich-mobil

https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/mobilitaet-reisen/e-bike-pedelec#welche-umwelttipps-sie-bei-elektrofahrradern-beachten-sollten

 


 

 

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Wir sind das Bike House Plauen Blog Team und kommen aus dem Vogtland. Wir sind ein Team von Enthusiasten, die das Fahrrad leben. Wir sind auf dem Bike großgeworden, fahren und testen alle Bikes im perfekten Terrain vor unserer Haustür, überqueren Alpen, shredden im Bikepark und haben Europa auf dem Bike durchfahren.