In 3 Schritten ergonomischen Fahrradsattel finden

3 Schritte zum richtigen Fahrradsattel
Der Fahrradsattel ist einer der 3 Kontaktpunkte zwischen dir und dem Rad. Für den Komfort auf mittleren bis langen Strecken ist der passende Fahrradsattel wichtiges Zubehör an deinem Bike.
Wenn dir schon nach wenigen Kilometern im Sattel das Gesäß schmerzt, kann das an einem unpassenden Sattel liegen. Wie du den richtigen Fahrradsattel findest, zeigen wir dir hier.
Inhalt
- Gibt es den gemütlichen Fahrradsattel?
- Häufige Probleme falscher Sättel
- 3 Schritte zum passenden Fahrradsattel (mit Online-Tool)
- Gesäß lernt auf ergonomischem Fahrradsattel
Gibt es den gemütlichen Fahrradsattel?
Sättel sehen sich alle ziemlich ähnlich, doch dass Fahrradsättel hart und unbequem sein müssten, ist ein Mythos. Hersteller für ergonomische Sättel wie SQLab oder Ergon haben den Markt für ergonomische Fahrradsättel stark nach vorn gebracht. Auch die Beliebtheit der E-Bikes trägt zur Entwicklung bei.
Dank E-Bikes können immer mehr Menschen lange Strecken fahren und verbringen mehr Zeit im Sattel. Das war neu, denn bisher waren Langstreckenfahrer bereits an die härteren Fahrradsättel konditioniert oder nutzten Fahrradhosen mit Polster und Gesäßcremes.
Der SQ Lab Ergolux active Sattel ist ein gutes Beispiel dafür, was moderne Sättel leisten können.
Die neuen Sättel, die sich von E-Bike Segment auch auf MTB und Trekking Bikes verbreiteten, zeigen neue Eigenschaften mit einer besseren Anordnung der Polster. Ziel ist es, dass nun auch normale Menschen länger im Sattel bleiben - vorausgesetzt, die Sattelbreite und Einstellung stimmen.
Wir zeigen dir, wie du dabei vorgehen kannst, ohne viel Zeit und Geld in Testfahrten zu investieren.
Häufige Probleme falscher Sättel
1. Zu weicher oder zu harter Sattel
Ein zu weicher Sattel, wie er bei manchen City-Bikes verbaut ist, erzeugt eine sehr große Auflagefläche. Das ist nur auf kurzen Strecken bis zu einer Stunde Fahrtdauer und bei mäßigem Kraftaufwand sinnvoll.
Bei längeren Strecken drückt die weiche Polsterung großflächig auf das Gesäß und schränkt eventuell den Blutfluss ein. Auf dem MTB im Gelände brauchst du eine etwas weichere Polsterung, um Erschütterungen und Vibrationen auszugleichen.
Sehr harte Sättel werden von manchen Sportlern auf dem Rennrad genutzt. Für Gelegenheitsfahrer und Wochenend-Radler sind diese extrem unangenehm.
2. Falsche Sattelbreite
Ein zu schmaler Sattel drückt stark auf die Sitzknochen und erzeugt Schmerzen. Die Sitzknochen bewegen sich um beim Treten stark hin und her und es kommt zu einem Taubheitsgefühl. Ein zu breiter Sattel kann die Bewegungsabläufe auf dem Rad einschränken und Platz für die Beine nehmen.
3. Falsche Form
Ein falsch geformter Sattel drückt stark auf den Dammbereich oder die Genitalien. So wie bei einem zu harten Sattel erzeugt das Schmerzen, Ermüdung oder Taubheit. Unterschiede bestehen zwischen Sätteln für Männer und Frauen und zwischen Sätteln für verschiedene Disziplinen wie Trekking, City oder MTB.
Ergon hat mit dem SMC Sport Gel Women Sattel einen ergonomischen Fahrradsattel für Frauen auf dem Markt.
4. Zu steifer Sattel
Ein extrem steifer Sattel kann aufgrund der auftretenden Scherkräfte (Bewegung beim Treten in die Pedale) das Gesäß reizen. Die Lösung sind flexible Sättel, die etwas mit der Tretbewegung arbeiten oder hochwertige Fahrradhosen, die bei sportlichen und sehr langen Fahrten allerdings besser geeignet sind als für den Alltag.
5. Sattel ist falsch eingestellt
Du hast auch auf einem guten Fahrradsattel Schmerzen? Das könnte an der Position deines Sattels liegen.
Hier findest du Beiträge dazu, wie du:
- die Sattelhöhe einstellst und
- die AFT-Position des Sattels an dich anpasst.
6. Falsche oder keine Cutouts
Cutouts sind Aussparungen im Sattel. Bei vielen Modellen erscheinen diese wie Belüftungsschienen. Sie dienen allerdings eher dazu, den Sitzapparat, den Damm oder die Weichteile zu entlasten. Besonders für Frauen, die beim Fahren eher geneigt sitzen und dadurch Kontakt zwischen Sattel und Geschlechtsorganen haben, sind spezielle Aussparungen wichtig.
Schritt für Schritt zum Fahrradsattel
1. Gesäßknochen messen
Du platzierst ein Stück Wellpappe oder Karton auf einen Stuhl und legst ein Blatt Alufolie darauf.
Nun setzt du dich auf den Stuhl und ziehst dich mit den Händen gegen den Stuhl. Die Beine sind etwa 90 ° angewinkelt. Sollte es nicht direkt funktionieren, musst du etwas die Beine bewegen, bis du die Sitzknochen auf dem Stuhl spürst.
Die stärksten Abdrücke im Karton bzw. auf der Alufolie sind die Abdrücke deiner Gesäßknochen und die intensivsten Kontaktpunkte zum Sattel.
Der Hersteller für ergonomische Fahrradparts SQLab bietet ein einfaches, aber effektives Kit zum Messen der Sitzknochen und weiterer Kennziffern an.
2. Auf Sattelbreite übertragen
Der Abstand der Gesäßknochen ist nun der Anhaltspunkt für die Sattelbreite. Je nach Sitzposition ist ein anderer Teil deiner Sitzknochen auf dem Sattel. Umso aufrechter du sitzt, umso breiter muss der Sattel sein.
Addiere je nach Sitzposition ein paar Zentimeter zur Breite:
- Gestreckte Position (Rennrad): +0 bis +1 cm
- Sportliche Sitzposition (Cross Country): +2 cm
- eher aufrechte Position (Trekking, All Mountain MTB): +3 cm
- aufrechte Sitzposition (Citybike): +4 cm
Hier trumpft der Hersteller Ergon mit einem Tool zur Bestimmung des Fahrradsattels auf. Vorschläge aus dem Sortiment von Ergon gibt es anhand von Geschlecht, Einsatzbereich, Häufigkeit der Fahrrad oder E-Bike Nutzung und des Sitzknochenabstands. Die Ergebnisse lassen sich auch auf Produkte anderer Hersteller übertragen.
3. Modell wählen
Welches Modell zu dir passt, ist eine sehr individuelle Frage. Manche Fahrer schätzen das Wellenprofil und die individuelle Breite von SQLab Sätteln. Und auch Ergon-Sättel oder die Modelle anderer Hersteller können gut zu dir passen. Wenn du die richtige Sattelbreite und den passenden Einsatzbereich gefunden hast, sind die Grundlagen geschaffen und du kannst Modelle auf dem Markt effektiver vergleichen. Der Rest ist eine Frage der richtigen Einstellung und kleiner persönlicher Nuancen.
Eine andere Herangehensweise: Der Nico Vink Sattel von Reverse Components kann mit Griptape ausgerüstet werden, um ihn in der Luft bei Tricks besser greifen zu können. Er ist sehr robust und angenehm, doch eher für Abfahrten und Sprünge als für lange Strecken im Sitzen vorgesehen.
Gesäß lernt auf ergonomischem Fahrradsattel
Wenn du dank eines E-Bikes häufiger im Sattel bist, kann es auch mit ergonomischen Fahrradsätteln sein, dass es am Anfang etwas drückt. Dein Gewebe und deine Muskeln passen sich an die neue Belastung an und du gewöhnst dich mit regelmäßiger Nutzung an immer längeren Touren im Sattel.
Auf einem Sattel, der zu dir und deinem Anwendungsbereich passt, kannst du länger komfortabel sitzen und gewöhnst dich auch ohne Schmerzen an längere Strecken. Bei anhaltenden Schmerzen im Rücken, dem Gesäß und Weichteilen oder im Bewegungsapparat suchst du einen Arzt auf.
Kontaktiere uns gern bei Fragen zu ergonomischen Sätteln für dein Fahrrad und E-Bike.
Einen Kommentar hinterlassen
Deine E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht!
Sie dient nur zur Autorisierung deines Kommentars. Bitte fülle alle mit * markierten Felder aus. Bitte beachte, dass dein Kommentar aus Gründen der Datenprüfung nicht sofort unter dem Beitrag erscheint. Er wird aber in Kürze freigeschaltet.