Alu vs. Carbon: Das Top-Material für Fahrradrahmen

Aluminium oder Carbon Fahrradrahmen.png

Vergleich Aluminium vs. Carbon Rahmen

Beim Kauf eines neuen Fahrrads kann die Auswahl überwältigend sein. Dabei fällt es vielen schwer, sich zwischen einem Rahmen aus Alu oder Carbon zu entscheiden.

Die Frage nach dem Rahmenmaterial muss gut überlegt sein. Der Rahmen ist schließlich die Basis des Fahrrads, determiniert die Fahrweise und wird oft von allen Teilen am längsten genutzt.

Welche Unterschiede es gibt und wie du die Wahl zwischen Alu und Carbon triffst, findest du in diesem Beitrag.

  1. Preisvergleich Alu und Carbon
  2. Lohnt sich Carbon für dich?
  3. Materialeigenschaften Alu- und Carbonrahmen
  4. Gewicht von Alu und Carbon
  5. Haltbarkeit von Carbon (Video)
  6. Wie haltbar ist dein Carbonrahmen?
  7. Fazit: Vorlieben, Effizienz und Einsatzbereich

 


 

Preisvergleich Alu und Carbon

Einer der ersten Überlegungen für viele Käufer ist der Kostenfaktor. Carbon ist in der Regel aufgrund der kostspieligen Herstellungsprozesse und Rohstoffe teurer. Ein Vergleich ähnlicher Modelle derselben Marke zeigt eine Preisdifferenz. 

Beim Blick auf das Specialized Turbo LEVO SL Comp und sein Äquivalent mit Carbonrahmen, das Specialized Turbo LEVO SL COMP CARBON E-MTB fällt der Unterschied zwischen Aluminium und Specialized Fact11 Carbon nicht extrem aus. Etwa 400 € beträgt der Preisunterschied in unserem Shop mit ähnlichen Ausstattungsmerkmalen.*

Auch beim Scott Scale 965 und dem Carbon-Äquivalent Scott Scale 940 mit ähnlicher Ausstattung liegt der Unterschied in der Serie aktuell bei 400,- €* und etwa einem Kilogramm Gewichtsersparnis.

*Stand 24.01.2024


 

Lohnt sich Carbon für dich?

Gründe für Carbon gibt es viele: Eine aufgeräumte Optik, das niedrige Gewicht, hohe Verwindungssteifigkeit und Schockabsorption. Doch auch Alu kann überzeugen. Letztendlich kommt es auf dein Fahrprofil und deine Vorlieben an.

Für Freizeitfahrer, die sich für die Fitness und den Spaß auf der Fahrt gelegentlich in den Sattel schwingen, genügen Aluminiumrahmen.

Wenn du bei Kletterpartien um Sekunden kämpfst, als Vielfahrer ein besonderes Erlebnis suchst oder ein Fan ultraleichter Bikes bist, wirst du dich eher für die Carbon-Variante entscheiden.

Bei Enduro oder Downhill, wo es auf Wendigkeit und Traktion ankommt, entscheidest du entsprechend deiner Vorlieben. Profifahrer wählen häufig eine Kombination aus Alu und Carbon Parts.

Gründe dafür liegen in den Materialeigenschaften. Steifigkeit und Compliance sowie Schockabsorption sind wichtige Gründe, die in Betracht gezogen werden müssen.
 


 

Materialeigenschaften Alu- und Carbonrahmen

Verschiedene Materialeigenschaften und Aspekte der Entwicklung beeinflussen das Handling und den Fahrkomfort. Neben dem Material der Felgen spielt das Rahmenmaterial die entscheidende Rolle. 

Carbonrahmen bieten Vorteile bei der Absorption von Vibrationen durch eingebaute Flexibilität bei besserer Verwindungssteifigkeit und einer besseren Kraftübertragung. Dadurch ist das Feedback des Untergrunds bei Carbon direkter.

Im Gegensatz dazu sind Aluminiumrahmen eher “compliant” und werden von manchen Fahrern als "spielerischer" beschrieben.

Bei bergab-orientierten Disziplinen kombinieren viele Fahrer Aluminium und Carbon, haben je nach persönlichen Vorlieben einen Alu-Rahmen und Carbonfelgen oder umgekehrt.

Aluminium & Carbon Eigenschaften
  Aluminium Carbon
Vibrations-Absorption Aluminium bietet so gut wie keine Vibrations-Absorption. Bei Carbon-Parts gibt es Dämpfung per Design. Carbon absorbiert Stöße und ist leiser.
Steifigkeit und Compliance Rahmen aus Aluminium gelten eher als compliant: Sie sind flexibler und können etwas arbeiten. Rahmen aus Carbon sind verwindungssteifer. Das bedeutet eine bessere Kraftübertragung, ein steiferes Fahrverhalten und direkteres Feedback.
Komfort und Fahrqualität Bei einem Alu-Rahmen hast du ein flexibleres Handling des Bikes. Zugleich ist er etwas unkomfortabler und andere Parts müssen Vibrationen absorbieren. Ein Carbonrahmen ist leicht, steif und dabei komfortabel. Ein leichteres Bike bringt zahlreiche Vorteile.

 

Gewicht von Alu und Carbon

Gewicht ist ein Argument für Carbon. Der Unterschied im Rahmengewicht allein kann erheblich sein und beeinflusst die Performance bei Kletterpartien und die Agilität des Fahrrads. Am Rennrad, im Cross Country oder All-Mountain und Enduro gehört für viele ambitionierten Fahrer Carbon zum Standard.


 

Haltbarkeit von Carbon

Die Wahrnehmung der Haltbarkeit hat sich im Laufe der Zeit geändert. Carbonrahmen haben von technologischen Fortschritten profitiert und sind mittlerweile robust und sehr langlebig – Tests zeigen, dass sie sogar größeren Kräften standhalten als Aluminium.

Schwachstelle: Für Schäden durch einen starken Aufprall bei einem Unfall sind manche Rahmen und Teile aus Carbon anfälliger. Enorme Krafteinwirkungen, für die der Rahmen nicht konzipiert wurde, sind eine Gefahr.

 

Der Test von Pinkbike und Hause Santa Cruz verdeutlicht exemplarisch die Robustheit von modernen MTB-Carbonrahmen.

ACHTUNG: Rahmen werden nach Belastungstests nicht mehr genutzt. Diese oder ähnliche Tests sind nicht von der Garantie abgedeckt. Lasst euer Carbon-Bike nach schweren Crashs oder einem Unfall fachmännisch prüfen!


 

Qualität Carbon Unterschiede

Ein Qualitätsunterschied zeigen Carbonrahmen großer Marken und die von preiswerten Importen. Die Qualität und Haltbarkeit von Carbon wird dadruch reduziert, dass an Stellen, die viel belastung aushalten müssen, nicht genug carbon verwendet wird. Preiswert-Hersteller nutzen zudem im Verhältnis weniger Carbonschichten und mehr Kleber. Entscheide dich darum für Carbonrahmen bekannter Hersteller.


 

Wie haltbar ist dein Carbonrahmen?

Sehr leichte Carbonrahmen, wie z. B. Rennradrahmen, können anfälliger für bestimmte Krafteinwirungen sein. Beachte immer die folgenden Punkte:

  • Achte sehr genau auf Anzugsmomente und verwende Drehmomentschlüssel!
  • Schütze das Carbon mit Tape vor Abrieb: Kabel, Taschen oder sogar deine Schuhe könnten die Carbonschichten mit der Zeit abtragen.
  • Achte darauf, an welchem Part und wie fest du das Bike in den Montageständer klemmst.
  • Belaste den Rahmen nicht quer: Wer sich schwungvoll auf das Oberrohr setzt, kann dadurch leichte Rahmen zerstören.
  • Lass dein Bike nach schweren Stürzen von Fachleuten prüfen (röntgen), um festzustellen, ob das Carbon Schäden genommen hat.

Viele Dienstleister bieten heute die Reparatur von Carbon an und auch Reparaturkits sind im Handel erhältlich. Die Reparatur von Carbon ist im Prinzip einfacher als die von Aluminium.


 

Fazit: Vorlieben, Effizienz und Einsatzbereich

Letztlich hängt die Wahl zwischen Aluminium und Carbon von deinem Budget und dem individuellen Fahrstil ab. Ob du die Absorptionseigenschaften, die Steifigkeit, den sauberen Look oder die Leichtigkeit von Carbon magst – wer einmal in den Genuss der leichten Parts kommt, will nicht mehr zurück.

Nur in wenigen Disziplinen wie beim Gravity hat Aluminium heute noch Vorteile der Materialeigenschaften, oft sind es nur persönliche Vorlieben, die für Aluminium sprechen. Obwohl die Frage des Budgets nicht im Raum steht, entscheiden sich einige Downhill-Fahrer – auch im Profi-Bereich – heute noch für Aluminium-Rahmen.

In anderen Disziplinen hat sich Carbon vor allem bei Profis durchgesetzt.

 

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Wir sind das Bike House Plauen Blog Team und kommen aus dem Vogtland. Wir sind ein Team von Enthusiasten, die das Fahrrad leben. Wir sind auf dem Bike großgeworden, fahren und testen alle Bikes im perfekten Terrain vor unserer Haustür, überqueren Alpen, shredden im Bikepark und haben Europa auf dem Bike durchfahren.